Namensgeber des Schützearchivs
Joseph Lange wurde am 4. Mai 1911 in Neuss geboren. Nach dem Besuch des Quirinusgymnasiums arbeitete er ab 1932 als Redakteur bei der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, ab 1936 bis 1940 als freier Journalist im Auftrag der katholischen Kirche. Von 1940 bis 1945 war er Soldat und geriet dabei in sowjetische Gefangenschaft, aus der er erst 1949 zurückkehrte.
Lange knüpfte in der Folge wieder an seine Tätigkeit als Journalist an und arbeitete auch wieder für die Neuss-Grevenbroicher Zeitung. 1959 war er Schützenkönigswürde des Neusser Bürger-Schützen-Vereins. Als Königsgeschenk hinterließ er ein Buntglasfenster #Link Objekte mit Geschichte#, mit dem er zur Errichtung eines Archivs anregen wollte. Nach Abschluss seines Königsjahres wurde er Komiteemitglied und blieb es bis 1982; zuletzt fungierte er als Vizepräsident. Später erhielt er die Ehrenmitgliedschaft des Neusser Bürger-Schützenvereins.
1961 wurde der gelernte Journalist und passionierte Heimatforscher und Sammler mit dem Aufbau und der Leitung des Neusser Stadtarchivs beauftragt. Unter seiner bis 1978 dauernden Leitung bezog das Archiv seine noch heute genutzten Räumlichkeiten an der Oberstraße. Bis zuletzt publizierte Lange vorwiegend lokalgeschichtliche Beiträge in der Neusser Presse und brachte eine Reihe von Büchern und Schriften zur Geschichte der Stadt Neuss und des Schützenwesens heraus. Zu seinem 95. Geburtstag im Jahr 2006 brachte das gerade gegründete Rheinische Schützenmuseum Neuss ihm zu Ehren seine erste Veröffentlichung „Neusser -– Bürger – Schütze“ heraus.
Noch im hohen Alter brachte sich Joseph Lange aktiv in den Aufbau des Museums ein; seine umfangreiche Sammlung bildete den Grundstock des Archivbereichs, der nach ihm benannt wurde. Er starb am 7. Februar 2007 in seiner Heimatstadt. Ihm zu Ehren trägt das Schützenarchiv seinen Namen.